Freischaffende Künstlerin
Am Anfang war die Neugierde …
Schon immer hatte ich tausend Fragen, aber es schien unendlich viele Antworten zu geben. Um möglichst viele Antworten zu erhalten habe ich mich ausprobiert - habe gewebt, getöpfert, gebatikt, gestrickt, genäht, gesungen und es mit Flöte und Klavier probiert. Ich habe Elektronik auseinandergenommen, Gärten umgegraben, Wände verputzt und mit Bohrmaschinen Schweizer Käse aus ihnen gemacht. Kurz: Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wurde Handwerkliches ausprobiert, herum liegendes untersucht und Neues geschaffen.
Wieder war meine Neugierde zu den vielfältigen Materialien, Farben, Werkzeugen und Ausdrucksmitteln die treibende Kraft allen Tuns. Aber bei diesem Weg veränderte sich meine Wahrnehmung. Vor allem begann ich anders zu sehen und statt Fragen zu stellen bekam ich mehr und mehr Antworten.
Ein Bild malen ist für mich ein Erlebnis, eine Erfahrung mit vielfältigen Sinneswahrnehmungen wie es für Dich vielleicht wandern, ein Konzert hören oder Achterbahn fahren ist. Zusätzlich gehe ich mit dem Bild eine Beziehung ein. Vom Beginn bis zum Abschluss durchlebe ich ein Füllhorn von Gefühlen: totales Glück, Euphorie, Langeweile, Spannung/Entspannung, Zweifel, Leidenschaft, … Während des Malprozesses bin ich mit dem Bild im Austausch und nehme die Angebote wahr, die es mir macht. Und auch ich reagiere mit Angeboten an das Bild, solange bis wir uns einig sind. Jedes Bild ist das, was ich sehe, fühle und erlebe. Es ist die Möglichkeit dem mir Unbekannten ein Gesicht zu geben. Es enthält Fragen und Antworten und ist ein Stück Welt. Aber vor allem ist jedes Bild eine Chance für meine Neugier weiter zu wachsen und andere neugierig zu machen.
Meine erste Begegnung mit der Gouachemalerei hatte ich 2005 in der freien Kunstakademie Farbraum. Die organische Farbe ist trotz pastelliger Anmutung sehr farbgewaltig. Helene Ravn und Ingo Ross lehrten mich ausgehend von der Farbe die Form zu entwickeln und die theoretische Auseinandersetzung mit Farbenlehre und Farbharmonien. Glückliche 2 Jahre in denen Farbe nicht selten zu einem Erlebnis wurde und ich meine erste Gemeinschaftsausstellung hatte.
Ich wollte mehr Handwerk und Material und bekam dies beim Studium „Malerei und Grafik" ab 2007 beim ibkk in Bochum. Hierzu gehörte der Unterricht zur Zeichnung (bei Dietmar H.D.T. Jäkel), Collage und der Arbeit mit Pastellkreide. Die Nutzung von Pastellkreide für Akzente kannte ich schon vom „Farbraum". Komplette Werke entstanden erstmalig am ibkk bei Era Freidzon. Ich kenne kein anderes Material mit einer so starken haptischen Sinnlichkeit!
Wie auf einer Rutschbahn gleiten die Farben und Pinselstriche ineinander. Verblendungen werden zum Kinderspiel. Jedoch ist die Mischbarkeit mit anderen Materialien ehr problematisch. Nach meiner Lehrzeit bei Andres Christ (ibkk) zeigte sich für mich keine weitere geeignete Verwendung für die Ölfarbe. Aber irgendwann wird bestimmt wieder eine Zeit für dieses Material kommen.
2009 fand ich Wladimir Kalistratow in seiner Kunstschule und mit ihm einen Mentor bei dem ich meine bisherigen Erfahrungen festigen und zahlreiche Neue machen konnte. Hierzu gehörten Aquarellmalerei, Portrait, Grafiken, Linoldruck und vieles mehr. Legendär waren seine alljährlichen Sommerfeste, mit der Ausstellung von Arbeiten aller seiner „Schüler" zum gleichen Thema. Ich blieb bis 2021 – eine lange Zeit in der ich meinen eigenen kreativen Weg finden konnte.
Das Herz schlägt schnell, die Atemfrequenz ist erhöht, nicht vor körperlicher Anstrengung, sondern vor innerer Erregung. Action-Painting auf großen Formaten bedeutet maximale Power und pure Freiheit. Wenn der Kopf wieder einsetzt, muss der Körper seine Erschöpfung erst mal verarbeiten, auch wenn die Sucht schon nach mehr ruft. 3 Wochen mit Johann Nußbächer (2010 und 2011) haben mich mutiger werden lassen.
Bei einer einwöchigen Sommerakademie 2018 mit Inga Lürsen erstellte ich fast 100 Aktzeichnungen von unterschiedlichen Modellen, manche Posen nur wenige Minuten gehalten. Aufbauend dazu lernte ich 2021 bei Bettina Bülow-Böll Menschen großformatig zu malen. Die Realität zu zeichnen oder zu malen kann so schwer sein … Danke für Eure Wege liebe Inga und liebe Bettina!
Meine Experimentierfreude mit Metallen und Oxidierchemikalien wäre vermutlich in einem Chemieunfall geendet, wenn ich nicht 2022 bei Susie Bons gelernt hätte wie man professionell Rost und Patina entstehen lässt. Es gibt eine Wartezeit bei der Entstehung von Rost, bei der es passieren kann, dass man am nächsten Tag sein Bild kaum wiedererkennt. Wie so häufig macht auch hier Übung den Meister.
Immer wenn ich von einem mir noch unbekannten Material oder Technik höre, muss ich sie einfach ausprobieren. 2023 ging es um die Verwendung von Wachs und verschiedenen Pigmenten bei Bettina Reichert. Das bedecken mit und freikratzen/schmelzen von Wachsschichten bietet eine ungeahnte Fülle von kreativen Möglichkeiten. Phantastisch! Und die Haltbarkeitsprüfung im heißen Sommer haben sie nun auch bestanden.
Die Vielseitigkeit, die meine Neugierde mit sich bringt, drückt sich auch in meiner Kunst aus. Ich nutze gern verschiedene Materialien, Malgründe und Werkzeuge. Und deshalb schlägt mein Herz für die Abstraktion. So kann ich so am besten einen direkten Kontakt mit dem Bild aufnehmen. Mein Körper und meine Emotionen beeinflussen meinen Weg und weisen mir die Richtung durch ein Spurendickicht oder eine Farbenwüste. Meine Stimmungen lenken Rhythmus, Proportionen und Polaritäten und werden ständig von dem Wunsch nach Chaos oder Ordnung begleitet. Meine Werke erstelle ich im Wesentlichen auf unterschiedlichen Papieren oder auf Leinwand in großen und kleinen Formaten.
Eine Kunstaustellung der Künstlerinnen Gabi Löffler und Bianca Böhm.
Die beiden verbindet die gemeinsame Leidenschaft für die abstrakte Malerei. Ihre Werke zeichnen sich durch expressiven Ausdruck, informelle Gestaltung und eine einzigartige Handschrift aus. Und doch haben beide Künstlerinnen ihren eigenen individuellen Stil und Ansatz, der in ihren Werken deutlich zum Ausdruck kommt.
Heimat- und Bürgerhaus Bahnhof Darfeld
Am Bahnhof 21
48720 Rosendahl-Darfeld
Freitags 14.00 – 18.00 Uhr
Samstags/Sonntags 13.00 – 18.00 Uhr
Im Rahmen der Ausstellung „Abstrakte Dialoge“ lädt die Künstlerin Bianca Böhm Sie herzlich zu einer interessanten Stunde ein.
„Faszinierende Kritzeleien“
Manche nennen es doodlen oder tanglen, ich nenne es kritzeln. Man braucht kein Talent, sondern nur ein wenig Zeit und sehr wenig Material. Das Kritzeln kann entspannen, aber auch die eigene Kreativität fördern.
Lernen Sie die Grundlagen des Kritzelns kennen und probieren Sie sie aus.
Sonntags 11.08. + 25.08. + 08.09.2024 jeweils ab 14 Uhr
„Möglichkeiten der Linie in der Malerei“
Aus Linien werden Buchstaben, Gegenstände, Gesichter oder Tiere. Sie können Tempo andeuten, Gefühlen einen Ausdruck verleihen, verbinden oder trennen. Die Vielseitigkeit eines einfachen Strichs lässt sich möglicherweise erst auf den zweiten Blick erahnen. Gehen Sie mit mir auf Entdeckungsreise und lassen Sie sich überraschen.
Sonntags 18.08. + 01.09.2024 jeweils ab 14 Uhr
Einige meiner Werke werden in der Galerie Türkis ausgestellt.
Freitags von 15 bis 18 Uhr
Samstags von 10 bis 13 Uhr
oder nach Vereinbarung
Freiheitsstraße 3
46284 Dorsten
Für Fragen, Feedback oder Interesse an meiner Kunst.